Es handelte sich um den Bestseller von Tommy Jaud „Hummeldumm“: Zwei Wochen Namibia – das klingt doch eigentlich nach Traumurlaub in wilder Natur, nach Abenteuer und Freiheit. Doch bei Tommy Jaud wird aus dem Traum, wie kann es anders sein, schnell ein Alptraum und für Matze Klein beginnen am Flughafen von Windhoek „die zwei schlimmsten Wochen meines Lebens.“ Matze wird mit Freundin Sina in einem Kleinbus voller Bekloppter durch Namibia gekarrt – „neun Idioten in alberner Wanderkleidung“ angeführt von ihrem namibischen Tourguide Bahee.

Nun denn, denke ich mir! Sicherlich viel zu überspitzt dargestellt, aber als Urlaubslektüre durchaus geeignet. Und so landete dieses Buch in meinem Koffer und flog mit mir auf die andere Seite des Erdballs, weil ich es erst vor Ort lesen wollte.

Samstag, 25. Juni 2011

„Der Minenschlumpf, der Wetterfloh, Speckhut, die Schildkröte und …“


Die Gruppeneinteilung wurde im Laufe der Zeit spezifiziert. Neben dem Pulk der Unauffälligen (Gott sei Dank die Mehrheit der Mitreisenden) hatten es uns besonders fünf Personen angetan.


Die Besserwisser: ein Ehepaar mittleren Alters, etwas verhärmt aussehend, beide Kettenraucher. Schon am ersten Abend hatte ich das Vergnügen, mit ihnen zu plaudern. Und schnell war mir klar, diese Leute wissen nicht nur alles, sondern sie wissen alles besser! Zu jedem Statement des Reiseleiters kam eine Bemerkung, jedes Gespräch wurde kommentiert und sowieso hatten die beiden immer recht. Manchmal blieb mir nach einem langen Reisetag nur die Flucht an den Pool, an dem meist gähnende Leere herrschte. Und als ich da so gemütlich im Liegestuhl liege und mit geschlossenen Augen die letzten Sonnenstrahlen des Tages einfange, höre ich Schritte näherkommen und ahne Böses.

„In der prallen Sonne liegen! Und das bei der Sonneneinstrahlung! Damit tut sie ihrer Gesundheit keinen Gefallen“, sprachs und zündete sich die 100. Zigarette des Tages an…


Die Roadrunner: kennt ihr den Roadrunner der Looney Tunes? „möp möp“ und schon huscht er mit Volldampf von dannen. Diese Assoziation kam mir direkt bei einem anderen Pärchen. Ich weiß immer noch nicht genau, wie sie das gemacht haben, aber sie waren immer die ersten im Bus, aber auch wieder aus dem Bus raus, die ersten beim Aussichtspunkt, die ersten im Geschäft, beim Abendessen, beim Frühstück. Man musste nur blinzeln und schon erstürmten die Roadrunner den vor uns liegenden Leuchtturm, wenn unsereins sich erstmal reckte und streckte von der langen Fahrt. Da war der Staub in der Wüste aufwirbelte, da waren die Roadrunner! Respekt für das Tempo, was diese beiden an den Tag gelegt haben!

Doch die beiden sorgten auch für den großen Omelette-Skandal auf dieser Reise! Aber dazu später mehr!


Das Erdmännchen: das Erdmännchen an sich spielt ja ohnehin in Hummeldumm eine große Rolle, man denke nur an Carlos (Gott hab ihn selig ;-)). Und jetzt müssen wir uns das typische Bild eines Erdmännchens – auf die Hinterpfoten gestellt und neugierig durch die Weltgeschichte blickend – vermenschlicht vorstellen. Habt ihrs? Ok! Dann wisst ihr jetzt, wie unser schlimmster Alptraum aussah. Das Erdmännchen postierte sich grundsätzlich vor dich, um einen besseren Blick zu haben. Wenn andere Rücksicht darauf nehmen, dass man gerade ein schönes Motiv fotografieren will, stört dies das Erdmännchen kein bisschen und stolziert direkt durchs Bild. Doch ihren Namen bekam sie auf eine der Busreisen von A nach B. Alle 30 Mann saßen gemütlich in ihren Sitzen und ließen sich gemütlich hin- und herschaukeln, der Bus bremste, der Bus gab Gas, der Bus bog ab…so ist das nun mal, wenn man durch die Lande fährt. Für das Erdmännchen schien dies eine ganz neue Erfahrung zu sein. Denn bei jeder Kurve, bei jedem Bremsen und jeder kleinen Veränderung sprang sie von ihrem Sitz auf und schaute aus dem Fenster. Wir saßen zur Zeit der Namensgebung in der allerletzten Reihe und hatten einen tollen Blick auf alle Hinterköpfe unserer Reisegruppe. Gleichmäßig, monoton. Nur das Erdmännchen fiel aus der Reihe in dem ihr Kopf in regelmäßigen Abständen wie der Blitz nach oben schoss, um alles genau im Blick zu haben. Man könnte ja etwas verpassen ;-)

1 Kommentar:

  1. Hallo Sunny
    Oha, da habe ich ja allerhand nachzulesen ...
    freue mich drauf. :)
    Liebe Grüße
    Ursula

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