Es handelte sich um den Bestseller von Tommy Jaud „Hummeldumm“: Zwei Wochen Namibia – das klingt doch eigentlich nach Traumurlaub in wilder Natur, nach Abenteuer und Freiheit. Doch bei Tommy Jaud wird aus dem Traum, wie kann es anders sein, schnell ein Alptraum und für Matze Klein beginnen am Flughafen von Windhoek „die zwei schlimmsten Wochen meines Lebens.“ Matze wird mit Freundin Sina in einem Kleinbus voller Bekloppter durch Namibia gekarrt – „neun Idioten in alberner Wanderkleidung“ angeführt von ihrem namibischen Tourguide Bahee.

Nun denn, denke ich mir! Sicherlich viel zu überspitzt dargestellt, aber als Urlaubslektüre durchaus geeignet. Und so landete dieses Buch in meinem Koffer und flog mit mir auf die andere Seite des Erdballs, weil ich es erst vor Ort lesen wollte.

Freitag, 20. Januar 2012

„die älteste Pflanze der Welt hieß Welwitschia Mirabilis und war das mit Abstand jämmerlichste Gewächs, das mir jemals unter die Augen gekommen war“


Wir fahren Bus. Mal wieder! Doch diesmal fahren wir lange Bus und wir fahren mitten durch die Wüste, auf Schotterpiste, links nur gähnende Leere und rechts begleiten uns lediglich eine Wasserleitung und eine Stromleitung.

Schon nach kurzer Zeit fallen mir die Augen zu. Es gibt da draußen einfach nichts zu sehen. Nichts! Und dann, auf einmal hält der Bus und Aaron verkündet uns, dass wir aussteigen müssen, weil er uns etwas zeigen will. Also steigen wir bei über 40 Grad Außentemperatur aus. Und stehen in der Wüste. Ganz toll!

Wir biegen nach rechts ab, unter der Stromleitung durch, krabbeln über die Wasserleitung und da ist sie! Die älteste Pflanze der Welt! Welwitschia Mirabilis! Aus der Wüste ragen zwei große leicht verdörrte Blätter, eins nach links und eins nach rechts und in der Mitte ein paar Samen. Das wars!

Und da muss ich Max doch vollkommen recht geben. Es ist wirklich ein jämmerliches Bild. Aber man muss ihr hoch anrechnen, dass sie bei solchen klimatischen Bedingungen 1. überlebt und 2. auch noch die älteste Pflanze ihrer Art ist!

Mittwoch, 4. Januar 2012

„noch mussten wir das Kriegsversteck der beiden deutschen Geologen bestaunen und den Holzmarkt in Okahandja“


Das Kriegsversteck der deutschen Geologen haben wir schon früher besucht (siehe einer der vorherigen Einträge), aber trotzdem war die Reise nach dem Etosha-Nationalpark noch nicht zu Ende. Wobei uns schon klar war, dass alles, was jetzt noch kommt, gegen diese Eindrücke nicht standhalten kann. Aber es lagen ja ohnehin nur noch 2 Tage vor uns, der Kopf war vor lauter Anekdoten, Bildern und Eindrücken eh schon überfüllt, von daher ließen wir uns einfach dahin treiben, wo unser Reiseleiter uns haben wollte.

Und das war der Holzmarkt von Okahandja. Wäre man nicht – so wie wir – in Swakopmund ausgiebig shoppen gewesen, dann hätte man dort wohl seine letzten Urlaubssouvenirs erstehen können.

Doch leider konnte der Holzmarkt nicht halten, was er versprach. Es handelte sich mehr um eine Aneinanderreihung von kleinen Bruchbuden entlang der Hauptstraße, als an einen Markt, über den man in Ruhe schlendern konnte. Als Tourist ist man schnell enttarnt und so ist es nicht verwunderlich, dass man beim Betrachten der Holzgegenstände im ersten Stand schon am Ärmel gezogen wird, dass man sich doch die Dinge am zweiten Stand ansehen sollte. Die Dame am ersten Stand wollte aber ihre Touristen nicht kampflos der Konkurrenz überlassen, also erzählte sie etwas von ihrem kranken Kind und wie schlecht es ihr doch geht. Das linke Ohr entwickelt so etwas wie Mitleid, doch ins rechte wird immer und immer wieder hineingeflüstert, wie billig die Preise doch am nächsten Stand sind.

Lange Rede, kurzer Sinn, es ist ein Feilschen an allen Ecken und Enden, Feilschen um Kunden, um Gegenstände und den Preis.

Seeeeeehr anstrengend!

Ich habe trotzdem zwei kleine Masken ergattert, eine Giraffe und ein Zebra. Das Mitleidsohr hat dann wohl gesiegt…aber es war auch wirklich ein guter Preis! ;-)