Es handelte sich um den Bestseller von Tommy Jaud „Hummeldumm“: Zwei Wochen Namibia – das klingt doch eigentlich nach Traumurlaub in wilder Natur, nach Abenteuer und Freiheit. Doch bei Tommy Jaud wird aus dem Traum, wie kann es anders sein, schnell ein Alptraum und für Matze Klein beginnen am Flughafen von Windhoek „die zwei schlimmsten Wochen meines Lebens.“ Matze wird mit Freundin Sina in einem Kleinbus voller Bekloppter durch Namibia gekarrt – „neun Idioten in alberner Wanderkleidung“ angeführt von ihrem namibischen Tourguide Bahee.

Nun denn, denke ich mir! Sicherlich viel zu überspitzt dargestellt, aber als Urlaubslektüre durchaus geeignet. Und so landete dieses Buch in meinem Koffer und flog mit mir auf die andere Seite des Erdballs, weil ich es erst vor Ort lesen wollte.

Dienstag, 20. Dezember 2011

„da habt ihr echt ein Riesengluck, dass wir so eine große Löwenmännchen vor die Kamera kriegen, das hat nur jede fünfte Tour, ne!“


Die Fahrt durch den Nationalpark dauerte einen ganzen Tag. Und es jagte ein persönliches Highlight das nächste. Zuerst einen Elefantenbullen, dann Springböcke, dann Zebras, Giraffen…..weiter ging die Fahrt Löffelhunde, Paradiesvögel, Emus und Erdmännchen….weiter ging die Fahrt Geier, Gnus und Antilopen….es war ein Fest!

Ein Fest für mich, meinen Fotoapparat und mein Tele-Objektiv!

Ich war rundum zufrieden, schließlich hat uns der Reiseleiter ja darauf vorbereitet, dass wir keine Tiere sehen. Von daher war die Ausbeute enorm. Als Krönung entdeckten wir sogar ein Nashorn! Der Tag hätte nicht besser verlaufen können.

Und dann, als ich schon dachte, es könnte gar nicht mehr besser werden, lagen plötzlich zwei Löwen neben unserem Bus in der Wiese! Ein Männlein und ein Weiblein! Wir waren verzückt und stürzten alle auf die eine Seite des Busses, um tolle Fotos zu machen. Doch unser Reiseleiter bremste uns. Erst musste der „Hunger-Test“ gemacht werden. Unser Reiseleiter öffnete vorsichtig die Tür des Busses und schlug sie mit einem lauten Knall wieder zu.

Wären die Löwen dann schnell aufgesprungen und auf den Bus zu gerannt, wäre das ein Zeichen dafür gewesen, dass sie hungrig sind. In diesem Fall hätte unser Busfahrer Gas gegeben und wir wären mit Vollgas ab ins Nirwana gerast.

Aber die Löwen blieben einfach faul in der Wiese liegen, ein kurzer Blick, ein lautes Gähnen, das war die einzige Reaktion. Sie waren zufrieden und satt. Perfekt für mich, meinen Fotoapparat und mein Teleobjektiv!

Donnerstag, 8. Dezember 2011

„der Name Etosha, die bedeutet so viel wie wegen heiße Boden von eine Fuß auf andere hupfen, lustig, ne?“


Der Etosha-Nationalpark! Natürlich eines der Highlights auf jeder Namibia-Reise! Große Tiere in freier Wildbahn. Elefanten, Löwen, Giraffen und Zebras ohne störenden Zaun! Die Erwartungen waren groß.

Sie wurden allerdings von unserem Reiseführer schnell gebremst. Es hatte im Winter sehr viel geregnet in Namibia. Dies hat zur Folge, dass die Tiere Nahrung und Wasser im Überfluss haben. Sie suchen also nicht, wie eigentlich typisch für die Jahreszeit, die Wasserlöcher auf, sondern tummeln sich sonst wo im Nationalpark herum. Also hieß es wohl oder übel für uns „such das Tier“!

Um uns zu beweisen, dass an den Wasserlöchern keine Tiere sind, steuerten wir immer wieder eines an. Riesige, entweder durch die Natur entstandene oder künstlich angelegte Löcher, gefüllt mir Wasser. Gähnende Leere.

Doch dann, plötzlich, ruft die Frau eine Reihe vor mir: „da, wenigstens ein Vogel ist am Wasserloch!“. Ich schaue nochmals in Richtung Wasserloch…nichts zu sehen. Ich denke mir: wo verdammt nochmal hat die Frau diesen Vogel? Im Kopf?“. Und nochmal ein Ausruf: „da ist sogar noch einer!“.

Ich hinterfrage die Sache nicht länger, wundere mich allerdings, warum die Frau in eine ganz andere Richtung schaut. In dem Moment höre ich nur von dem Nachbarsitz: „Schatz, das ist eine Pfütze….das Wasserloch ist auf der anderen Seite“….