
Kolmannskoppe.
Eine alte verlassene Geisterstadt, gegründet zur Hochzeit der Goldgräberei und Zuhause für 100 deutsche Auswanderer.
Stundenlang fährt man durch Wüste. Richtige Wüste. Sand, so weit das Auge reicht. Und plötzlich taucht diese kleine Stadt mit den kaputten Häuschen wie aus dem Nichts auf. Ein paar Häuser sind hübsch hergerichtet, der Laden, die Turnhalle, die Kegelmann. Alle anderen Häuser sind baufällige Ruinen, die aber auf eigene Gefahr hin betreten werden dürfen.
Zuerst folgten wir der Führerin andächtig durch die Geisterstadt. Unsere Tour endete in der Turnhalle, in der es auch ein kleines Cafe und ein Souvenirshop gibt. Hier blieben mal wieder 98% der Reisegruppe hängen.
Wir allerdings hatten andere Pläne. Wir wollten unbedingt noch das alte Krankenhaus von damals besichtigen. Und sobald uns die Freigabe von der Führerin erteilt wurde, wollten wir auch schon davon rauschen. Doch dann ein „Stopp, Moment noch“.
„Am besten singt und lacht ihr, wenn ihr ins Krankenhaus hineingeht, seid ruhig laut und trampelt.“
Oooookay, wenn die Führerin das sagt, dann machen wir das. Sollen wir Geister erwecken?! Weit gefehlt. Ihre Rede ging noch weiter.
„Denn dann haben die Hyänen noch Zeit genug wegzulaufen. Und falls euch doch eine gegenübersteht, dann bleibt stehen und schaut ihr nicht in die Augen.“
Ooooooooookay, vielleicht war es auch nicht so wichtig, das Krankenhaus zu sehen. Hyänen kannte ich bisher nur aus König der Löwen und da waren es nicht gerade ansehnliche Tiere.
Wir machten uns also nach einer kurzen Beratungszeit singend und lachend auf den Weg. Am Treppenabsatz riefen wir „Hyääääänen, wir nähern uns!“. Auf der ersten Stufen riefen wir „Hyäääääänen, wir kommen jetzt rein!“ und im Türrahmen riefen wir „Hyääääänen, wir sind jetzt da!“… Stille… das Krankenhaus war leer.
Lediglich die Tatzenspuren waren im Sand noch zu sehen…
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